Bundestrainer Jogi Löw verzichtete bekanntlich für die WM 2018 auf die Dienste Leroy Sanés. Es war eine der umstrittensten Personalentscheidungen – zumal der Flügelstürmer Manchester Citys seit seiner Rückkehr in die DFB-Elf konstant starke Leistungen zeigt und sich in der Startelf festspielt. Löw hatte die Ausbootung vor einem halben Jahr mit sportlichen Gründen erklärt. „Abseits des Platzes“ habe es hingegen keine Probleme gegeben, versicherte der Bundestrainer damals, „wirklich“. DFB-Vizepräsident Rainer Koch erklärte allerdings jetzt überraschend das Gegenteil – erkennbar zu Löws Missfallen.
Koch: „Es gab interne Gründe“
Die Aussagen Kochs im „CHECK24 Doppelpass“ hatte etwas stark selbstdarstellerisches. „Es gab interne Gründe“, weshalb Sané nicht nominiert worden sei, erklärte der Verbandsmann hier. Auf Nachfrage, worum es sich denn konkret gehandelt habe, antwortete Koch ausweichend. Interne Gründe hießen so, weil sie intern bleiben sollten. Er gehöre nicht zu denen, die Emails leakten. Der letzte Teil der Aussage wirkt fast schon satirisch, gemessen daran, er dem Bundestrainer öffentlich widersprach.
Löw wirkte auch verschnupft, als er mit den Aussagen des DFB-Vizepräsidenten konfrontiert wurde. „Sport1“ zitiert den deutschen Cheftrainer mit den Worten, dass Koch ihn nie nach den Gründen für die Ausbootung gefragt habe. Er habe ihm auch nie eine Antwort gegeben.
Mangelt es Sané an der richtigen Einstellung?
In den Medien scheint man dennoch die Leseart Kochs zu glauben und begibt sich auf die Suche nach den mysteriösen „internen Gründen“. „Sport1“ nennt dabei die sportliche Einstellung Sanés. Diese lasse häufig zu wünschen übrig. Der TV-Sender erinnert daran, dass englische Medien berichtet hätten, Pep Guardiola habe den Nationalspieler wegen Einstellungsproblemen in dieser Saison bereits einige Male aus dem Kader Manchester Citys gestrichen. Letztlich kann man aus heutiger Sicht aber eigentlich nur Löws Schlusswort zu der ganzen Sache zustimme: „Ich glaube, dazu wurde bereits alles gesagt.“
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